Im Oktober hatte ich das Privileg, hinter den Kulissen bei einem Shooting des bekannten New Yorker Modefotografen Riccardo Vimercati für das kultige Modemagazine Harper’s Bazaar und seine Polen-Edition dabei zu sein.
Das Shooting fand in Downtown Manhattan statt, alle Fotos wurden im Bereich der South Street gemacht. Beim Fotografieren im Freien, besonders bei einem Projekt mit vielen Outfit-, Styling- und Make-up-Wechseln, hilft es wirklich, eine Home Base zu haben. Die Home Base für diesen Shooting-Tag war ein Wohnmobil, das wir zusammen mit der anderen tollen Ausstattung von Prime Pictures geliehen hatten. Ich verpasste den Anfang des Shootings und einige Zeit beim Aufbau der Location, sodass es hätte schwierig sein können, alle zu finden. Mein Glück war, dass ich nur nach dem Wohnmobil Ausschau halten musste, so war das Set einfach zu finden. Ich ging ins Wohnmobil, um den Teil der Crew zu treffen, der gerade nicht mit Riccardo Vimercati beim Shooting war und verschaffte mir einen Überblick über die Situation. Der Aufbau war ziemlich standardmäßig für ein Mode-Shooting dieser Art.
Im Hauptbereich des Wohnmobils hatte Vimercati einen Macbook Pro-Laptop mit externem Monitor und mehreren Backup-Festplatten, einen kleinen Drucker und ein Wacom-Tablet aufgebaut. Der Digitaltechniker Leonardo Ventura war damit beschäftigt, die Dateien des vorherigen Shootings zu bearbeiten und 4×6 Fotos auszudrucken.
An der Wand gegenüber dem Computer wurden ausgewählte Bilder jedes Looks aufgeklebt, um ein Gefühl für den Fluss der Geschichte und ihre Gesamtwirkung zu behalten. So konnten die Redakteurin und der Fotograf besser sehen, was alles aufgenommen werden musste.
Auf dem Sofa unter den Fotos lag Vimercatis Kameratasche, eine Manfrotto Professional Roller Bag 50, voller Objektive und Ausrüstung.
Hinten im Wohnmobil hingen die Kleidungsoptionen an einem Ständer, auf dem Boden waren die Schuhe aufgestellt und auf dem Regal wurden Schmuck und andere Accessoires sorgfältig bereit gelegt.
Es wurde auch eine Haarstyling- und Make-up-Station mit allen Utensilien aufgebaut, die gebraucht werden könnten, um das Make-up und die Frisur des Models schnell und effizient anzupassen. Die gesamte Einrichtung des Wohnmobils musste kompakt und effizient sein.
Als alle wieder im Wohnmobil waren, begann der Digitaltechniker Leonardo Ventura sofort, die Karten herunterzuladen und sie auf den externen Festplatten zu sichern.
Sobald die Bilder heruntergeladen waren, sah Vimercati sich das Shooting in Capture One Pro an und wählte eine finale Aufnahme, um sie als Referenz auszudrucken.
Zugleich war das Model, Josephine Skriver von The Society wieder hinten im Wohnmobil und ließ ihre Frisur und ihr Make-up vom Haarstylisten Nicolas Eldin und Make-up-Stylisten Cedric Jolivet anpassen. Als sie fertig war, arbeiteten die Mode-Redakteurin Sara Francia und die Styling-Assistentin Janelle mit ihr, um ihr neues Outfit für das nächste Foto auszuwählen.
Nach einer kurzen Mittagspause ging die Crew raus zum nächsten Shooting. Bei bewölktem Himmel konnte Vimercati fast durchgängig fotografieren, als wir zur nächsten Location am South Street Seaport gingen.
Der Fotoassistent, Alessandro Magi, füllte die Schatten mit einem ausklappbaren weißen Reflektor und verwendete dann denselben Reflektor, um das Licht zu blockieren und es Vimercati und und Francia einfacher zu machen, die Kameraanzeige zu sehen und die Aufnahmen zu prüfen, ohne wieder an den Computer zu müssen. Vimercati fotografierte in lässigem und effizientem Stil, immer auf der Suche nach neuen Winkeln, und seine erstklassige Crew kümmerte sich um den Reflektor und achtete darauf, dass er beim Fotografieren nirgendwo gegen lief. Sobald das Shooting abgeschlossen war, gingen wir alle wieder ins Wohnmobil, Vimercati fotografierte dabei weiterhin unterwegs.
Wieder einmal wurden die Bilder heruntergeladen und gesichert und ein Ausdruck wurde erstellt, während das Model sein Outfit wechselte und neu gestylt wurde. Dann gingen wir alle wieder raus. Es gab eine Stelle, die Vimercati mit der neuen Kleidung noch einmal besuchen wollte, also gingen wir direkt dorthin. Als wir dort ankamen, stellte Vimercati unter Beweis, dass erfolgreiche Fotografen alles tun, was nötig ist, um die Aufnahme in den Kasten zu bekommen – er legte sich auf den Gehweg, um den gewünschten Winkel zu erzielen. Zusätzlich zu seiner Bereitschaft, alles zu tun, das für die Aufnahme nötig ist, hat Vimercati auch eine ungewöhnliche Technik, bei der er zwei Finger gegen das vordere Element des Objektivs legt und so einen sehr interessanten Vignetteneffekt erzeugt.
Im Laufe des Tages fotografierte Vimercati an verschiedenen Orten, wobei sich der Look immer wieder änderte. So wurde die fertige Story vielfältig, ohne allzu verschieden zu sein.
Das letzte Shooting machten wir nur wenige Meter vom Wohnwagen entfernt, wieder legte Vimercati seine Finger gegen das Element. Als er fertig war, fielen sich alle jubelnd in die Arme und die Crew ging zurück, um die Ausstattung zusammen zu packen.
Der Manfrotto Roller 50, fertig gepackt am Ende des Tages.
Riccardo Vimercati hatte an diesem Tag einige sehr hübsche Aufnahmen gemacht und gezeigt, wie ein talentierter Fotograf manchmal alles ganz lässig und effizient machen kann – einfach nur mit dem verfügbaren Licht.
Hier einige der fertigen Aufnahmen:
Mitwirkende
Harper’s Bazaar Polen im Januar 2015
Stylistin Sara Francia
Haarstylist Nicolas Eldin
Make-up-Artist Cedric Jolivet
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