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Surfer und Surflandschaften

Dank einer wilden Atlantikküste, die zugleich das Werk eines wahnsinnigen Bildhauers und ein Elysium zum Surfen ist, kann ich zwei meiner fotografischen Passionen nachgehen: der nahezu statischen Meereslandschaft und den sich schnell bewegenden Surfern. Einige Strategien sind nötig.

Da ich nahe der portugiesischen Küste lebe, war diese Grenze zwischen zwei Welten – dem Land und dem Atlantischen Ozean – mein erster Spielplatz für die Landschaftsfotografie, damals Ende der Siebziger des letzten Jahrhunderts. Die 1200 Kilometer lange Küste hält vielfältige Erlebnisse bereit, von Sandstränden bis hin zu hohen Klippen, die stark wie das unvollendete Werk eines wahnsinnigen Bildhauers erscheinen.

Das Erlebnis, diese Landschaft zu fotografieren, zog mich ursprünglich an diesen Küstenstreifen in der Nähe meiner Heimat. Ein Spaziergang auf den hohen Klippen eröffnete – und eröffnet noch immer – einzigartige Ausblicke auf die Umgebung, durchzogen von goldenen Sandständen. Obwohl viele dieser Aussichten sich mit der Kamera in der Hand fotografieren lassen, ist es eine gute Idee, ein Stativ einzupacken, wenn Sie an einen solchen Ort reisen, denn ein dreibeiniger Helfer ist Ihre Garantie, auf alle Situationen vorbereitet zu sein.

Ein Stativ zu verwenden muss nicht immer heißen, dass Sie die Belichtungszeit auf einen Wert reduzieren müssen, bei dem der Einsatz eines Stativs günstiger ist. Manchmal, besonders in Küstengebieten, ist es wegen der Windstärke wichtig, keine längere Belichtungszeit zu nutzen, da die Kamera sich bewegen kann, selbst auf einem Stativ. Doch ein robustes Stativ – das robusteste, das Sie wirklich herumtragen und nicht im Auto liegen lassen – kann eine stabilere Basis bieten als die Kamera nur in der Hand zu halten.

Ein Stativ macht Sie langsamer

Mit einem Stativ werden Sie meist auch langsamer, was wohl wichtig ist, um die Landschaftsfotografie besser zu erleben. Wenn Sie der Schnappschuss-Typ sind, der sieht und direkt fotografiert, werden Sie mit einem Stativ noch einmal darüber nachdenken, ob Sie eine schräg liegende Landschaft wirklich fotografieren wollen. Die Zeit, die es dauert, das Stativ aufzubauen und die Kamera darauf anzubringen, wird Ihnen wahrscheinlich helfen, die Aussicht vor Ihnen zu SEHEN, und ein bisschen mit dem Bildaufbau zu experimentieren, bevor Sie auf den Auslöser drücken und weitergehen. Aufgrund der anfänglichen Zeitinvestition werden Sie vermutlich weitere Optionen vom selben Blickwinkel aus erkunden, bevor Sie Ihre Sachen wieder zusammen packen und weiter spazieren.

Ich habe zwar breite Teile der portugiesischen Küste von der Minho-Küste im Norden bis zur Algarve im Süden besucht und fotografiert, doch ich kehre immer wieder zu einem 70 Kilometer langen Abschnitt des Meeresufers westlich meines Wohnorts, unweit Portugals Hauptstadt Lissabon, zurück. Mit dem Auto fahre ich 20 Minuten an die Küste und kann dann entweder nach Norden oder Süden fahren, um auf Erkundungstour zu gehen, je nach meinem Ziel, den Wetterbedingungen und anderen Aspekten, die Fotografen bei der Vorbereitung eines Tagesausflugs berücksichtigen.

Obwohl die Landschaft und die frei lebenden Tiere die ursprünglichen Gründe waren, warum ich in die Küstengebiete ging, hat sich dieses Interesse seitdem auf ein völlig anderes Thema verlagert: Surfen. Portugal ist ein wunderbares Reiseziel für Surfer, das zahlreiche Herausforderungen bietet, von den 30 Meter hohen Wellen in Nazaré über Peniche, einem schon seit den Sechzigern international bekannten Surfort, bis zu Ericeira, einer Kleinstadt an dem 70 Kilometer langen Küstenstreifen, den ich regelmäßig besuche.

Ein Elysium für Surfer

Es ist nur natürlich, dass Surfen zu meiner fotografischen Leidenschaft wurde. Ericeira hat dabei geholfen, da es sich zu einem besonderen Ort für Surfer aus aller Welt entwickelt hat. Tatsächlich bietet Ericeira die Bedingungen, um eine wachsende Surfer-Gemeinschaft anzulocken, und seit 2011 ist das Gebiet Teil der Welt-Surfreservate, das erste seiner Art in Europa und eins von nur neun auf der ganzen Welt.

Ericeira wird ein Elysium für Surfer genannt, eine selige Stätte mit sieben Orten, die Surfern auf verschiedenem Niveau konkrete Herausforderungen stellen. Mit Wellen, die von Strandbrechern bis zu kräftigen Riffbrechern reichen, bereitet Ericeira Surfern und Fotografen die Bühne für einzigartige Erlebnisse. Wenn Sie Vielfalt suchen und zwischen verschiedenen Orten hin- und her reisen können, bietet Ihnen Ericeira ein einzigartiges Erlebnis in Sachen Surf-Fotografie und Landschaftsfotografie. Die beiden sind eng miteinander verbunden, Sie können Bilder kreieren, die eine einzigartige Vision dessen bieten, was ein „Paradies für Surfer“ sein kann.

Ein Einbeinstativ für Action

Was die Surf-Fotografie angeht, bin ich kein Spezialist, aber ich fotografiere den Sport schon lange genug, um ein paar Tricks zu kennen. Was ich am meisten daran schätze, ist die Konzentration, die es erfordert, die Fotos zu erhalten, die den Gipfel der Action abbilden. Wenn Sie ein langes Objektiv lange halten wollen, um den Surfern beim Wellenreiten zu folgen, brauchen Sie eine Stütze, dabei könnte ein Einbeinstativ hilfreich sein.

Überlegen Sie sich, nächstes Mal, wenn Sie Surf-Fotos machen, ein Einbeinstativ zu verwenden. Auch hier geht es nicht darum, eine langsamere Belichtungszeit zu wählen, – obwohl Sie das aus kreativen Gründen natürlich tun könnten – sondern es bietet eine bequeme Möglichkeit, Ihr Objektiv und Ihre Kamera längere Zeit zu halten. Manchmal könnten Sie dadurch bei unerwarteten Aufnahmen etwas langsamer werden, aber der Halt, den es bietet, wird sich letztlich durch schärfere Bilder auszeichnen.

Meine Fotografie an diesen Orten spiegelt zwei Extreme wider: die Ruhe der Landschaft selbst, meist bei Tageslicht fotografiert, was für leuchtende Farben sorgt und Belichtungszeiten ermöglicht, die Bewegung einfangen, und die extreme Action des Surfens. Wenn ich Surf-Fotos mache, fotografiere ich die Surfer in der Tat am liebsten auf dem Gipfel der Action, wenn alles um sie herum zu explodieren scheint. Obwohl ich Bilder erschaffe, die die verschiedenen Momente der Aktivität zeigen, macht es mir wirklich Spaß, die Surfer dabei zu beobachten, wie sie auf einer Welle reiten und auf den Auslöser zu drücken, wenn ich vorausahne, dass es gleich interessant wird. Hierbei knipst man nicht einfach wild drauf los, sondern es ist eher ein Wartespiel, für das ein Einbeinstativ erneut eine gute Idee sein könnte. Ich verwende ein altes von Manfrotto, das Neotec 684B, bei dem ich nicht weiß, ob es heute noch erhältlich ist.

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