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10 Schritte zu starken Schwarz-Weiß-Fotos

Auch wenn die Farbfotografie fast alle Genres der Fotografie dominiert, haben starke Schwarz-Weiß-Fotos eine zeitlose und emotionale Qualität, die in Farbe schwer zu erreichen ist.

Wenn die Farbe aus einem Bild genommen wird, ist es leichter den Fokus auf das Motiv zu legen und Ihr Foto kann besonders kraftvoll werden, vor allem wenn es sich um ein Porträt handelt.

Das Entfernen der Farbe kann außerdem verhindern, dass ein unruhiger Hintergrund vom eigentlichen Motiv ablenkt und kann ein Foto, dessen Farben nicht wirklich zusammenpassen, angenehmer für das Auge machen.

Schwarz-Weiß-Fotos geben Bildern fast augenblicklich einen dokumentarischen oder fotojournalistischen Touch. Durch den Gebrauch von Schwarz und Weiß bei einem Foto anstelle von Farben ist es ebenfalls leichter ein zeitloses Bild zu erschaffen, wofür man keine von Trends abhängigen Editierungstechniken benutzt, wie “light and airy” oder “dark or moody”, die heute noch als schön angesehen werden, in zehn Jahren aber veraltet wirken können.

Ein starkes Schwarz-Weiß-Foto zu erzeugen, bedeutet jedoch nicht lediglich die Farben zu entfernen.

Hier ein paar Techniken, um zu gewährleisten, dass Sie fantastische Schwarz-Weiß-Bilder erschaffen, die die Zeit überdauern.

Stellen Sie sicher, dass Sie starke Schwarz-Weiß-Kontraste haben.
Sehen Sie sich einige Schwarz-Weiß-Bilder genauer an und Sie werden feststellen, dass es sich eher um Graustufen als um Schwarz und Weiß handelt. Um ein ausdrucksstarkes Schwarz-Weiß-Foto zu erschaffen bedarf es einiger klarer Schwarz-Weiß-Kontraste.

Einstellen individueller Farbtöne:

Sogar Schwarz-Weiß-Fotos haben einen Mix von Farbtönen. Nachdem Sie für starke Schwarz- und Weißtöne auf Ihrem Foto gesorgt haben, ist es an der Zeit individuelle Bereiche Ihres Fotos einzustellen. Einer der einfachsten Wege dies zu tun ist es den HSL-Regler (hue, saturation, luminescence) in Lightroom zu benutzen. Obwohl Sie mit einem Schwarz-Weiß-Bild arbeiten, zeigt Ihnen Lightroom den benutzten Farbmix, mit dem schwarz und weiß Ihres Fotos erzeugt wurde. Es ist nicht nötig zu raten, welche Farben einer Justierung bedürfen. Entscheiden Sie welcher Bereich Ihres Fotos bearbeitet werden soll, klicken Sie auf das Zielsymbol direkt neben “Schwarzweißmischung” und bewegen Sie den Cursor über den zu bearbeitenden Bereich. Benutzen Sie die Aufwärts-Pfeiltaste, um Bereiche aufzuhellen und die Abwärts-Pfeiltaste, um Bereiche zu verdunkeln. Den HSL-Regler kann man dazu benutzen, Hautbereiche aufzuhellen, Hintergründe abzudunkeln und generell, um Fotos interessanter zu gestalten.

Ignorieren Sie die White Balance nicht:

Ein weiterer Weg die Töne Ihrer Schwarz-Weiß-Fotos einzustellen, ist die White Balance. Auch auf Schwarz-Weiß-Bildern können Hauttöne aufgehellt werden, und man kann sie weniger grau erscheinen lassen, indem man das Foto wärmer macht. Viele Fotografen neigen dazu, die White Balance bei Schwarz-Weiß-Fotos zu ignorieren, wobei ein paar kleine Einstellungen einen großen Effekt auf Ihr endgültiges Bild haben können.

Graustufen bekommen:

Auch wenn es von entscheidender Bedeutung ist kräftige Schwarz- und Weißtöne zu haben, benötigt ein starkes Schwarz-Weiß-Foto ebenso Graustufen. Benutzen Sie den HSL-Regler, um die Töne verschiedener Bereiche Ihres Fotos zu verändern, um ein breites Spektrum an Graustufen zu erhalten. Im RAW-Format zu fotografieren, hilft Ihnen Daten Ihrer Fotos zu bewahren, um Ihnen mehr Optionen beim Editieren zu geben.

Fotografieren Sie im richtigen Licht für schwarz-weiß:

Wissen Sie vorweg welche Art Fotografien in Schwarz-Weiß gut aussehen werden. Im weichen Licht aufgenommene Fotos sind normalerweise keine geeigneten Kandidaten, um sie in schwarz-weiß umzuwandeln, es sei denn sie zeigen starke Emotionen oder die Farben lenken zu stark ab. Bei gerichteter Beleuchtung aufgenommene Fotos sehen generell großartig in schwarz-weiß aus, da sie natürliche Tiefen haben und Strukturierungen zeigen. Starke Lichtquellen und kontrastreiche Fotos bringen ebenfalls atemberaubende Schwarz-Weiß-Fotos hervor. Geflecktes, hartes oder dramatisches Licht, sowie harte Schatten und sogenannte “pockets of light” eignen sich ebenso ausgezeichnet für Schwarz-Weiß-Konvertierungen.

Geeignete Motive für schwarz-weiß:

Eine gute Beleuchtung ist wesentlich für starke Schwarz-Weiß-Fotos, aber bestimmte Motive können manchmal fantastisch in schwarz-weiß aussehen, auch wenn das Licht nicht perfekt ist. Beispiele hierfür wären: Fotos, die starke Emotionen zeigen, auf denen Farben vom Wesentlichen ablenken könnten, Fotos mit unruhigen Hintergründen, die sich nicht vermeiden ließen und Fotos auf denen Farben untereinander nicht harmonieren (so z. B. Wenn ein Motiv ein rotes und ein anderes Motiv ein grünes T-Shirt trägt), oder Fotos, auf denen die Farben an sich ablenken könnten (z. B. Grelles Neonlicht). Bilder mit starker Strukturierung und Mustern sind ebenfalls gute Kandidaten für starke Schwarz-Weiß-Fotos.

Vertrauen Sie nicht auf schwarz-weiß, um Fotos zu “retten”:

Wenn Sie ein Foto haben, wo es kompliziert ist die richtige Weiß-Balance einzustellen oder wo das Licht einfach furchtbar war, ist es vielleicht verlockend, es sich leicht zu machen mit der Editierung, indem man das Foto in schwarz und weiß umwandelt. Es gibt sicherlich Momente, in denen ein Foto, das unter nicht so idealen Bedingungen aufgenommen wurde, besser in schwarz-weiß aussieht als in Farbe, aber das bedeutet nicht, dass es ein starkes Schwarz-Weiß-Bild sein wird. Wenn Sie unter furchtbaren Lichtverhältnissen fotografieren, so dass Sie glauben es wird schrecklich in Farbe aussehen, versuchen Sie es durch andere Elemente zu kompensieren, die es zu einem guten Schwarz-Weiß-Foto machen, wie starke Emotionen, interessante Muster oder viel Struktur.

Sei dramatisch:

Bei Schwarz-Weiß-Fotos ein bisschen weiter zu gehen mit Ihren bevorzugten Einstellungen, könnte eine große Auswirkung haben. Den Klarheit-Regler hochzuschieben wird die Texturen wirklich hervorheben, die großartig in schwarz-weiß aussehen. Etwas mehr mit den Kurven zu arbeiten, als Sie es normalerweise tun, wird eine große Wirkung haben. Mehr Kontrast hinzuzufügen hilft Variationen herauszubringen. Scheuen Sie sich nicht bei den Einstellungen von einem Extrem zum anderen zu gehen, bis Sie Ihren optimalen Bereich finden.

Experiment:

Seien Sie kreativ. Die sogenannte Teiltonung von Lightroom zum Beispiel kann helfen Tiefen zu Ihren Schwarz-Weiß-Bildern hinzuzufügen und gibt Ihren Fotos eine individuelle Note. Ansel Adams gibt beispielsweise Lila zu den Schatten seiner Schwarz-Weiß-Fotos hinzu. Obwohl subtil, trug das unzweifelhaft dazu bei, dass viele seiner Fotos sofort wiedererkennbar waren. Apropos Ansel Adams, Scheuen Sie das Experimentieren in Sachen Motive nicht. Viele Fotografen würden im Traum nicht darüber nachdenken Landschaftsaufnahmen in Schwarz-Weiß-Bilder zu konvertieren, aber Adams Werke zeigen, wie atemberaubend Landschaften in schwarz und weiß sein können.

Lernen Sie in schwarz und weiß zu sehen:

Mit ein wenig Übung wird das Fotografieren in schwarz-weiß zur zweiten Natur. Stellen Sie Ihre Kamera eine Woche lang auf monochrom und studieren Sie jedes Foto, um festzustellen, welche Fotos gut in schwarz-weiß aussehen und warum. Alternativ können Sie Ihre Fotos auch in Lightroom oder Photoshop als Schwarz-Weiß-Fotos importieren und entscheiden dann, welche Sie in Farbe umwandeln, anstatt es andersherum zu machen.

Mit ein paar Überlegungen während des Fotografierens, dazu, welche Fotos am Besten in schwarz-weiß aussehen und ein bisschen Übung mit den Techniken der Bildnachbearbeitung, können Sie schnell und einfach damit beginnen Schwarz-Weiß-Fotos zu schießen.

Jamie Davis SmithAndere Artikel des Autors

Jamie Davis Smith ist Fotografin und Schriftstellerin. Sie lebt in Washington zusammen mit ihren vier Kindern. "Mein Ziel ist es, zeitlose, fesselnde Bilder zu schaffen, die ein Leben lang halten."

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