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Bewertung des Manfrotto BeFree Carbon-Reisestativs

Das Manfrotto Befree Carbon-Reisestativ macht da weiter, wo seine Schwester aus Aluminium aufgehört hat, allerdings mit einer neuen Carbon-Konstruktion, die nicht nur sein Gewicht reduziert, sondern auch seine Stabilität und seine Tragekapazitäten erhöht.

Das Befree Carbon-Reisestativ richtet sich ganz klar an Reisefotografen, für die Gewicht und Größe entscheidend sind. Zusammengeklappt ist es überschaubare 40 cm lang, selbst wenn der enthaltene Kugelkopf befestigt ist, wiegt es nur 1,1 kg. So können Sie das Stativ super leicht in Ihrem Koffer oder sogar im Handgepäck verstauen.

Manfrotto Befree Carbon-Reisestativ
Manfrotto Befree Carbon-Reisestativ

Design

Im ersten Eindruck fällt dieses Stativ wirklich ins Auge. Auf dem oberen Segment des Beins prangen rot-weiße Manfrotto-Grafiken. Ich habe das Stativ noch nicht lange genug benutzt, um zu wissen, ob das Äußere auch in der Anwendung (und falschen Anwendung) hält, was es verspricht, aber bisher scheint es widerstandsfähig zu sein.

Das auffällige Design hebt das Stativ klar hervor im Vergleich zum aktuellen Stativ meiner Wahl, dem Gitzo GT1542T Traveler, das traditioneller gestaltet ist.

Einer der einzigartigen Design-Aspekte der BeFree-Produktpalette ist das System zum Einstellen des Beinwinkels. Am BeFree Carbon-Reisestativ finden Sie simple Kunststoff-Drehkappen, mit denen Sie die Beine auf zwei voreingestellte Winkel einstellen sowie diese umklappen können, wenn Sie das Stativ einpacken wollen.

Es dauert ein wenig, sich an diesen neuen Stil der Beinwinkelsperre zu gewöhnen, doch sobald Sie sich eingefuchst haben, können Sie ganz einfach mit nur einer Hand zwischen Beinwinkeln wechseln, was immer nützlich ist, wenn Sie versuchen, Ihr Stativ aufzubauen, vor allem, wenn Sie große Handschuhe tragen.

Die Beinsperren am BeFree Carbon-Reisestativ sind im Standard-Manfrotto-Flip-Stil, was für mich nichts zur Sache tut.

 

Manfrotto Befree Carbon-Reisestativ
Manfrotto Befree Carbon-Reisestativ

Allgemein bevorzuge ich die Twist-Sperren im Gitzo-Stil, da ich dabei alle drei Beine mit einem einzelnen Twist lösen kann, aber wenn man die wahren Unterschiede betrachtet, spart man ungefähr 10 Sekunden, das schreckt mich definitiv nicht vom Kauf ab und vielen Menschen ist der Flip-Stil ohnehin lieber.

Mit voll ausgezogenen Beinen erreicht das BeFree Carbon-Reisestativ eine Höhe von 144 cm. Es ist natürlich kein hohes Stativ, aber wenn Sie bei Gewicht und Größe sparen wollen, müssen ein paar Kompromisse gemacht werden.

In komplett ausgezogenem Zustand sind die unteren Segmente der Beine ziemlich dünn, was mich auf den ersten Blick leicht nervös machte. Da ich in der Vergangenheit schon billigere „Reise“-Stative verwendet hatte, die äußerst wackelig waren, wird mir bei dünnen Beinsegmenten immer etwas mulmig. Doch bisher steckt das Stativ das Gewicht recht locker weg und wird viel stabiler mit dem zusätzlichen Gewicht einer Kamera.

Der Kugelkopf, der zum BeFree mitgeliefert wird, ist recht einfach gemacht, es gibt nur einen einzigen Hebel zum Steuern der Bewegung. Wenn ich viel schwerere Ausrüstung verwenden würde, würde ich mir auch eine kleine Anpassungsmöglichkeit für die Reibung wünschen, aber mit meiner Panasonic M4/3 habe ich da keinen wirklichen Bedarf. Der Kugelkopf sitzt auf der Manfrotto Schnellwechselplatte 200PL-14, unterscheidet sich aber minimal von der Standardplatte. Die Schnellwechselplatte an diesem Stativ ist eingeschnitten, sodass die Beine beim Zusammenklappen dicht am Stativ anliegen können.

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Manfrotto Befree Carbon-Reisestativ
Manfrotto Befree Carbon-Reisestativ
Manfrotto Befree Carbon-Reisestativ

Im Einsatz

Wenn ich Vorträge halte und Seminare veranstalte, werde ich häufig nach einer günstigeren Alternative zu meinem Gitzo-Stativ gefragt. Lange Zeit habe ich den Leuten geraten, dass die meisten billigeren Reisestative für ihre Größenreduktion viel Stabilität opfern, doch seit ich das BeFree Carbon-Reisestativ verwende, bin ich sehr beeindruckt.

Wenn Sie das BeFree Carbon-Stativ erhalten, sind Sie wahrscheinlich erst einmal äußerst überrascht darüber, wie klein es ist, selbst im Vergleich zu meinem vertrauenswürdigen Gitzo-Reisestativ ist dieses Stativ auf den ersten Blick sehr klein, es erinnert fast an ein Spielzeug.

Doch im Einsatz ist es ein überraschend gut geeignetes Stativ. Vor Kurzem stellte ich meine Ausrüstung auf M4/3 um, also habe ich keine wirklich großen Geräte mehr, aber ich habe dieses Stativ sowohl mit meiner Nixon DX-Ausrüstung als auch mit meinem Panasonic Lumix-Set getestet, und das Stativ hatte keinerlei Probleme, die Ausrüstung zu halten. Die Tragkraft wird mit 4kg angegeben, das heißt, es sollte mit allen Kameras außer den allergrößten klarkommen.

Das Stativ ist bei Belastung mit Gewicht extrem stabil und kann Ihr Gerät bei jedem Wetter außer bei Extremwetter stützen (aber dann ist es wahrscheinlich eh keine so gute Idee, draußen zu sein).

Manfrotto Befree Carbon-Reisestativ
Manfrotto Befree Carbon-Reisestativ
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Manfrotto Befree Carbon-Reisestativ

Dank der leichten Konstruktion des Stativs geht das Tragen viel einfacher von der Hand als bei größeren Stativen und nachdem Sie es einen ganzen Tag auf dem Rücken herum geschleppt haben, werden Sie über das geringere Gewicht von 0,5 – 1kg im Vergleich zu den meisten Standardstativen dankbar sein.

Vorteile

Der riesige Vorteil dieses Stativs ist sein geringes Gewicht und seine kleine Größe. Wenn ich auf Reisen bin, vor allem jetzt mit einer kleineren Kompaktausrüstung, ist ein riesiges Stativ, das genau so viel wiegt wie der Rest meiner Ausstattung, das letzte, das ich will. Das BeFree Carbon-Reisestativ ist perfekt für Reisen, da es sich einfach in einem Rucksack oder Koffer unterbringen lässt und der Transport so wirklich leicht fällt.

Ein leichtes Stativ nehmen Sie eher mit, umso geringer das Risiko, dass Sie sich wünschen, Sie hätten Ihr Stativ nicht auf dem Hotelzimmer gelassen, weil es zu schwer war.

Nachteile

Meine einzige Sorge bei der langfristigen Stabilität dieses Stativs sind die Kunststoff-Einstellungen für die Beinwinkel. Verglichen mit den Metallsperren des Gitzo schienen sie etwas weniger widerstandsfähig, im praktischen Einsatz gab es jedoch noch keine Probleme. Ich habe die Einsteller schon ziemlich häufig benutzt und noch ist kein Verschleiß sichtbar, also ist es wohl sehr wahrscheinlich, dass sie sich auch auf lange Zeit bewähren werden.

Außerdem wünsche ich mir, dass Manfrotto unten am mittleren Segment einen kleinen Haken angebracht hätte, um das Anbringen von etwas zusätzlichem Gewicht zu ermöglichen. Oft hänge ich meine Kameratasche an den Haken meines Gitzo-Stativs, um es wirklich zu beschweren, wenn es windig ist, oder ich brauche die zusätzliche Stabilität. Das vermisse ich beim BeFree-Stativ ein wenig. Das schreckt mich sicher nicht vom Kauf ab, aber es wäre ein schöner Kniff gewesen.

Fazit

Wenn Sie Reisefotograf sind und ein neues leichtes Stativ suchen, würde ich Ihnen wirklich empfehlen, sich das BeFree Carbon-Reisestativ einmal anzusehen. Mit dem BeFree erhalten Sie 95 % der Leistung von Stativen der oberen Preisklasse wie dem Gitzo Traveler, in noch kleinerer Form, für etwa 60 % des Preises. Das BeFree Carbon-Reisestativ ist keineswegs ein Billigstativ, aber wenn Sie in ein Stativ investieren möchte, das Sie noch jahrelang auf Reisen mitnehmen können, dann ist das BeFree-Stativ eine ausgezeichnete Ergänzung Ihrer Ausrüstung.

Manfrotto Befree Carbon-Reisestativ
Manfrotto Befree Carbon-Reisestativ
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